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DIE LEGENDE DER PIEDIGROTTA

 
 
   

Es war einmal ein Segelschiff, dass bei gewaltigen Wellen in einem Sturm, wilder denn je, auf den Felsen eines einsamen Ortes Schiffsbruch erlitt.

Das Ereignis fand gegen 1600 statt und der Küstenteil gehörte Pizzo an. Die Matrosen des Schiffes, gesund und unverletzt konnten kaum glauben, dass sie nach so verbitterten Kampf der Gewalt der Wellen entflüchten konnten.
Die Schiffsbrüchigen waren überzeugt von einem Wunder und schrieben dieses grossartige Ereignis dem übernatürlichen Schutz einem Madonnenbild zu, welches sich auf dem Schiff befunden hatte und ebenfalls erhalten geblieben war.

Die Matrosen und die herbeilaufenden Leute nahmen das Bild und brachten es in Sicherheit. In einer Einbuchtung welche als sicher galt, legten sie es an einen Fels an, indem sie es mit grossen Steinen sicherten.
Aber als sich ein neuer Sturm auslöste wurde, trug das Meer das Bild mit sich weg und spülte es dann auf den ersten kleinen Strand, wo es gefunden wurde
-es handelte sich genau um den selben Strand, wie derjenige, wo das Segelschiff gestrandet war und wo die Matrosen (Marinai del miracolo) erschöpft aber unversehrt gelandet waren.

 

Dieses neue , aussergewöhnliche Ereignis überzeugte alle davon, dass man  das Anbild der Madonna in einer Felseinbuchtung lassen sollte, dort wo das Meer es hingebracht hatte-dort war und blieb es. Am Ort wo der Mensch es geopferte hatte, als Zeichen seiner Unterwürfigkeit um immer an den Schutz der Menschen zu erinnern. 

An diesen einsamen Ort kamen die Leute während über zwei Jahrhunderte um zu beten und den Glauben und die Dankbarkeit gegenüber der Gottheit auszudrücken, immer in der Hoffnung Schutz vor dem Unglück und vor den Schwierigkeiten des Lebens zu erhalten.

Ein einmaliger Ort der im Laufe der Jahre zur Kirche wurde und am Ende des letzten Jahrhunderts, etwa 250 Jahre nach dem Schiffbruch ein Künstler Pizzos, Angelo Barone arbeitete: in der Grotte, wo sich das Bild befand und in den anliegenden Grotten meisselte er in den Tuffstein hunderte von Figuren, eine Riesenmenge von Steinmännchen. Mit ihrer Anwesenheit wollte er den Glauben des Menschen an das Göttliche und Übernatürliche bezeugen.

Szenen der Heiligen Geschichte, Episoden des Vangeliums aus dem Leben von Heiligen, von einigen der bedeutensten Parabeln Jesus, wurden nach und nach in faszinierende Bilder gefasst. Dank des Lichtes welches durch die Fenster hineindrang, schienen die Figuren ausdrucksvolle Gesichter zu haben, als ob sie nicht nur einen Körper, sondern auch eine Seele besässen.

So stark war der Anschein, dass der Künstler einen mysteriösen und legendären Ruf erlangte.

Aber mit ihm endete die Legende Piedigrottas noch nicht. Nach seinem Tode sammelte der Sohn Alfonso das spirituelle und materielle Erbgut zusammen. Auch er arbeitete einen grossen Teil seines Lebens an der Kirche, reicherte sie mit immer weiteren Werken an, mit dem gleichen Glauben und der selben Liebe wie es sein Vater getan hatte. Und auch sein Enkel, Girogio Barone hinterliess dort sein Werk. Er stellte Skulpturen von J.F Kennedy und Papst Johannes der XXIII Jh. her: ebenfalls Zeichen der Zeit, Mitteilungen von Hoffnung und Frieden-wie die Kirche mit dem Namen Piedigrotta.

Aber den Bewohnern Pizzos liegt das Madönnchen am Herzen, wie auch das leise Klingen der Kirchglocke welche eine Einschrifft vom Datums der Fusion, 1632. Es handelt sich um die Glocke welche sich am Bord des <Wunderschiffes>befand.